Sie ist etwa 1 Meter 60 klein und wiegt nur gerade mal ungefähr um die 50 Kilo. Ihr braunes Haar ist schulterlang und ihre Augen sind beinahe Giftgrün. Ihr Körper ist trotz ihrer geringen Größer weiblich und sie wirkt durch trainiert, aber nicht so sehr, dass die Muskeln zu erkennen sind.
~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~- Verletzungen und Narben -~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~
Eine Narbe an ihrem Schienbein Diese Narbe ist das Überbleibsel des Pfeils, den sie durch ihr Schienbein gejagt bekommen hatte, als sie versucht hat von ihrer Verhaftung zu entkommen. Narbe am Bauch Eine Narbe recht tief am Bauch besitzt sie, durch einen Dieb zugefügt, wodurch sie Unfruchtbar ist.
~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~- Ihr Weg vor der Kolonie -~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~
Es ist eine Mondlose Nacht in Montera, als eine Frau schmerzerfüllt schreit. Sie ist nicht in der Stadt, als sie schreit und angegriffen wird sie auch nicht. Auf einem Hof, genau gesagt im Schweinestall, gebärt gerade eine Frau, eine Stadtbekannte Hure, eine Tochter. Die einzigen Zeugen sind die Schweine und der Bruder der Frau, ein Schweinehirte. „Was... ist... es...?“ Fragt die Frau schwer atmend als sie endlich das Kind auf die Welt gebracht hat: „Und... warum... schreit... es... nicht...?“ der Bruder der Frau hält ihr das Kind hin und erklärt mit finsterer Miene und Stimme: „Du hast eine Tochter geboren... sie ist wohl sehr ruhig... wird wohl nicht so eine gute Hure wie du...“ die Frau sieht erschrocken zu ihrem Bruder und kann nicht glauben was sie gerade von ihm zu hören bekommen hat, kann ihn aber nicht raus werfen, da er ihr Unterkunft gegeben hat: „Gib mir... bitte meine... Arana...“ Ketbor nickt und reicht der Mutter das Kind: „... Sie wird keine... Hure... sie wird... was besseres... als ich...“ Arana schmiegt sich an ihre Mutter und schläft ruhig ein.
„Arana! Arana! Komm endlich her!“ ruft eine Frau durch die Straßen des Marktplatzes als sie ihrem Kind folgt. „Arana, wo warst du?“ fragt die Frau panisch, als sie endlich ihr Kind gefunden hat:„Habe doch nur hier gespielt Mama, was ist los?“ die Frau zerrt ihre Tochter vom Marktplatz weg. Aranas Mutter scheint wegen etwas besorgt zu sein und auch man kann ihr das deutlich ansehen, nicht nur wegen ihrem hektischen Gang, sondern auch wegen ihrer aufgeplatzten Lippe und dem blauen Auge. Arana fühlt Angst in sich, den sie hat ihre Mutter selten so panisch gesehen, besonders wenn sie so zugerichtet war. In ihrer gemeinsamen Hütte angekommen packt die Frau die wenigen Sachen der Tochter in eine Tasche: „Mama, was ist den los?“ Die Mutter blickt zu ihrer Tochter und legt eine Hand auf ihre Schulter: „Nichts... du wirst in nächster Zeit aber bei deinem Onkel Ketbor wohnen.“ Plötzlich klopft es an der Tür und man hört eine wütende Stimme: „Aufmachen! Wir wissen, dass du da drin bist Sysera! Öffne sofort die Tür!“ Sysera blickt erschrocken auf ihre Tochter und schiebt sie zu dem Schrank herüber und schließt ihn ab: „Arana, egal was passiert bleib da drinnen. Und wenn alles vorbei ist, läufst du zu Ketbor und sagst, dass ich dich schicke, mehr nicht. Bleib drinnen, Arana. Egal was passiert, du sollst wissen, dass ich dich liebe.“ Arana weiß nicht was mit ihr geschieht und beginnt im Schrank still zu weinen: „Mama...“ flüstert sie vor sich hin, ehe plötzlich die Hüttentür aufbricht, da sie jemand eingetreten hat. Zwei Milizionäre und ein Hautmann stehen in der Hütte: „Wo wollen wir denn hin? Etwa abhauen? Nichts da, du hast hier zu bleiben.“ Plötzlich ist Geschrei zu hören, als einer der Milizionäre die Frau schlägt. Die Bürger vor der Hütte halten sich von dieser fern, da sie Angst vor dem Hauptmann haben und seinen Methoden. Stunden später verschwinden die drei Männer aus der Hütte und lassen die Frau in der Hütte Tod zurück: „Lasst sie morgen den Wölfen zum Fraß vorwerfen.“ sagt der Hauptmann und lacht dreckig. Arana tritt aus ihrem Versteck und weint fürchterlich: „Mama...? Was ist mit dir? Mama?“ Arana tritt an ihre tote Mutter, legt sich neben ihr hin, schmiegt sich an sie heran und beginnt fürchterlich zu weinen: „Mama... bleib bitte bei mir...“
„Arana!“ ein wütender Mann eilt von den Feldern herüber zu den Kühen: „Arana! Was habe ich dir gesagt? Wieso sind die Kühe noch nicht gemolken?“ Arana erhob sich von dem Felsen und zeigte auf den Kuhstall: „Ich habe sie doch schon heute Morgen im Kuhstall gemolken.“ Plötzlich trifft Arana eine Ohrfeige und sie fällt zu Boden: „Warum? Was habe ich jetzt wieder getan, Onkel?“ Ihr Onkel holt erneut aus und ohrfeigt sie ein zweites Mal, so dass ihre Lippe aufplatzt: „Stelle meine Worte nicht erneut in Frage, sonst wirst du noch mehr Prügel kassieren, verstanden?“ Arana nickt nur und steht auf: „So und jetzt geh endlich die Kühe melken.“ sie wendet sich ab und schreitet in Richtung des Kuhstalls. Ihr Onkel eilt ihr hinterher und greift sie am Arm, dreht sie zu ihr und verpasst ihr einige weitere Ohrfeigen, so viele, bis ihre Nase anfängt zu bluten: „Zeige mir gefälligst mehr Respekt, Miststück! Sei froh, dass ich dich hier leben lasse. Sei froh, dass du noch so jung bist, sobald du ein Paar ordentliche Brüste hast, wirst du eine Hure, wie deine Mutter! Hast du mich verstanden?“ schreit Ketbor wutentbrannt auf seine Nichte: „Ja Onkel.“ antwortet die verletzte Arana und wird endlich von ihren Onkel losgelassen. Als er sich von ihr abwendet und seiner Arbeit nachgeht, fließen still Tränen über die Wangen des jungen Mädchen und sie denkt an ihre Mutter.
„Hey, wer ist das dort?“ einer der Männer zeigt auf Arana: „Wer?“ entgegnet ein anderer Mann: „Na, die da! Das junge Mädel da, mit den braunen Haaren und der hellen Haut!“ jetzt weiß der andere Mann um wen es geht: „Ach so, du meinst die kleine Arana. Geh mal zu ihren Onkel, ich habe gehört ihr Onkel will sie als Hure benutzen.“ die Männer lachen und gehen in die Kneipe weiter, doch sie wissen nicht, was sie bei dem jungen Mädchen angerichtet haben, als sie das alles mitbekommen hat. Innerlich zusammen gebrochen geht sie weiter durch den Marktplatz und kauft für den Hof ein.
Regentropfen treffen auf das undichte Dach des Kuhstalls in dem Arana und ihr Onkel Ketbor miteinander Leben. Trocken Brot und Wasser gibt es zum Essen für sie, ihr Onkel hat noch etwas Fleisch für sich. Wie gewöhnlich herrscht Stille während dem Abendessen und ihr Onkel wirft den Rest des Fleisches weg, so dass es die Maden bekommen. Arana starrt auf den Tisch, mit ihren Gedanken vollkommen woanders. Ihr Essen stopft sie langsam in sich hinein und nur in kleinen Stücken. Als ihr Onkel sein Bier ausgetrunken hat und er bemerkt wie Arana sich verhält. „Was ist mit dir, Kleine?“ fragt der stämmige Mann seine Nichte und blickt sie warnend an: „Ist dir das Essen nicht mehr gut genug?“ Aranas grüne Augen richten sie an ihren Onkel und es ist als wäre Gift in ihren Augen: „Wieso werde ich nicht mehr geschlagen?“ Ihr Onkel schaut etwas verwirrt und lacht: „Ich bin einfach netter geworden, nicht mehr. Und jetzt ist Ende! Iss auf und geh in das Bett, bevor ich es mit meiner Nettigkeit anders überlege.“ droht er ihr und ballt seine Fäuste zusammen. Arana zuckt aber kaum zusammen, im Gegenteil, sie nimmt ihren Mut zusammen, erhebt sich und spricht mit fester Stimme „Nein! Das ist gelogen! Ich habe heute auf dem Markt die Männer gehört! Du willst, dass ich für dich das Geld verdiene! Wie es meine Mutter, wegen dir Arschloch, tun musste!“ ihre Stimme wird während sie spricht immer lauter und endet im brüllen: „Halt den Mund, bevor ich ihn dir stopfe!“ droht ihr Onkel, erhebt sich und geht mit langsamen schritten auf das junge Mädchen zu: „Verschwinde! Lass mich! Ich werde nichts dergleichen tun, eher werde ich sterben!“ Tränen fließen die Wangen von dem Mädchen herunter, während sie Rückwärts geht und an der Holzwand mit ihrem Rücken steht. Ihr Onkel tritt mit hochrotem Gesicht auf sie zu und spricht zuerst leise, was sich aber bis zum Ende hin in ein Brüllen verwandelt: „So? Du willst also nicht mir helfen? Dafür, dass ich dich die ganzen Jahre hab ertragen müssen, dich durch gefüttert habe? Na gut! Dann werde ich dir halt deinen Wunsch erfüllen!“ Aus irgendeinem Grund entspannt Arana ihren kompletten Körper, als der Schlag von ihren Onkel auf sie zufliegt. Dadurch wird sie nicht getroffen, sondern fällt zu Boden. Die Faust ihres Onkels durchbricht die marode Stallwand und bleibt kurz darin stecken: „Na warte, du Brut Beliars! Ich werde dich in Stücke reißen!“ brüllt er sie an, während er noch in der Wand fest hängt. Arana nutzt die Gelegenheit und rennt aus dem Stall hinaus, nicht mehr als in ihrem Schlafgewand bekleidet. Sie hat nur ein Ziel, Gotha. Sie rennt so schnell sie kann den Weg in Richtung Norden, fällt aber schon nach wenigen Metern und versucht sich aufzurichten, doch plötzlich packt sie etwas an ihrem Fuß und eine bekannte Stimme ertönt hinter ihr: „Habe ich dich! Jetzt wirst du sterben!“ Ihr Onkel zieht sie zu sich und damit sie nicht weglaufen kann, hockt er sich auf sie. Immer wieder schlägt er auf sie ein. Die Hilfeschreie des jungen Mädchens lassen sich in der ganzen Umgebung hören. Arana hat nach wenigen Schlägen beinahe schon aufgegeben und wartet nur noch auf den Schlag, der ihr den Rest geben würde. Das erkennt ihr Onkel auch und will weiter auf sie einschlagen, nicht so dass sie sofort stirbt, sondern dass sie leidet. Einige Reisende kommen an dem kleinen Mädchen und ihren Onkel vorbei, doch anstatt dem jungen Mädchen zu helfen, übersehen sie diese Szene lieber. Plötzlich wird Ketbor von einem Unbekanntem in die Seite gestoßen, so dass er seinen Blick von dem kleinen Mädchen abwendet und auf den Unbekannten blickt. Noch ehe ihr Onkel reagieren kann, wird dieser durch einen festen Faustschlag getroffen und der fette Onkel von Arana fliegt von ihre herunter. Das Mädchen ist kurz vor der Bewusstlosigkeit, als sie bemerkt, dass irgendjemand sie vorsichtig anhebt und schnell wegbringt.
„Hey, Kleine! Bleib wach! Na los!“ ertönt eine unbekannte Stimme neben Arana und holt sie aus ihrer Bewusstlosigkeit wieder zurück. Obwohl Arana schmerzen hat, springt sie auf und rennt in eine Ecke. Ihre Arme verschränkt, blickt sie sich zitternd um. Sie war in einer Höhle und es brannte ein Lagerfeuer. Sie wusste zuerst nicht, warum sie zittert, doch dann bemerkt, sie, dass sie noch ihr nasses Schlafgewand an hat. Erst langsam merkt sie, dass jemand sie von ihrem Onkel gerettet hat und das vor wenigen Minuten. „Keine Angst. Der Kerl wird dir nichts tun. Hier...“ der Mann tritt vorsichtig an Arana und reicht ihr großes Stück Fell, wahrscheinlich aus mehreren Stücken zusammen genäht. Zögerlich nimmt Arana das Stück an und legt es auf ihre Schultern: „Danke.“ Sie bewegt sich langsam auf das Feuer zu und setzt sich nahe an das Feuer um sich zu wärmen: „Wer bist du und was ist mit meinem Onkel passiert?“ der Mann setzt sich gegenüber von Arana und blickt sie kurz an ehe er verachtend fragt: „Das war dein Onkel?“ Arana nickt nur stumm zustimmend und der Mann fährt fort: „Ich habe gesehen wie er dich zusammen geschlagen hat und hätte er weitergemacht hätte er dich wohl den Wölfen als Essen da gelassen. Mein Name ist übrigens Teiger.“ Teiger unterbricht kurz und schaut sich die aufgeplatzte Haut in ihrem Gesicht an. Er erhebt sich und geht langsam zu ihr herüber. Arana weiß nicht genau was er vorhat und springt hoch und will weglaufen, aber als sie kurz vor dem Höhleneingang ist und die Stimme ihres Onkels vernimmt, schreckt sie auf. Sie eilt wieder zurück und versteckt sich hinter dem Mann, der sie gerettet hat.
„Hmm...“ ertönt es aus Arana, als sie das Langschwert von Teiger erblickt, während dieser gerade schläft. Sie erhebt sich von ihrem Bett und beginnt langsam auf ihren nackten Füßen zu dem Schwert zu schleichen. Als sie bei dem Schwert angekommen ist, will sie nach dem Schwert greifen und es mit nach draußen nehmen, um damit ein wenig zu üben, doch plötzlich fühlt sie einen Dolch nahe an ihrer Kehle und wie jemand sie festhält. Sie schreckt hoch, ihr Herz bleibt fast stehen und ihre Atmung erliegt in diesem Moment, ehe sie von Teiger losgelassen wird, der gerade wach geworden ist. „Arana!“ fährt der Mann sie an: „Was soll das? Ich habe dir doch verboten zu schleichen!“ Arana zuckt kurz zusammen ehe sie Teiger entgegnet: „Ja, ich weiß, aber ich will auch mal so ein Schwert führen, wie du es kannst.“ Teiger seufzt einmal und winkt mit seiner Hand ab: „Nein, das ist zu gefährlich für dich.“ Arana will diese Abfuhr nicht hinnehmen und entgegnet dem Kämpfer selbstsicher: „Aber Kochen darf ich für dich was? Ich will mich auch wehren dürfen und nicht immer auf dich warten. Du weißt, dass du nicht immer mich beschützen kannst!“ Teiger muss leicht lächeln, als er Arana so selbstsicher vor sich stehen sieht und sprechen hört: „Nun gut...“ beginnt er: „...Ich werde dir das Kämpfen beibringen, aber nur unter einer Bedingung.“ er macht eine kurze Pause und Arana sieht ihn fragend an: „Du wirst aufhören Nachts zu schleichen. Das ist ja gruselig wenn du hier herum schleichst!“ Arana muss kurz kichern und nickt Teiger zustimmend zu: „Gut, dann leg dich schlafen, dann fangen wir morgen an.“ Arana nickt ihm noch zu und legt sich auf das Fell, was ihr Bett derzeit ist. Es dauert sehr lange bis sie ein schläft, denn sie kann vor Aufregung kaum schlafen.
„Willst du wirklich das tun, Arana?“ Teiger und Arana stehen an einer Wegkreuzung. Das Junge Mädchen ist mittlerweile zu einer jungen Frau angewachsen. Ihre spärliche Bekleidung ist mittlerweile durch eine weiße Lederrüstung ausgetauscht worden. „Ja. Ich werde es tun. Von hier aus muss ich alleine weiter. Ich werde den Kerl umbringen, der meine Mutter getötet hat. Verstehe mich bitte, Teiger.“ spricht Arana, während sie in Richtung Vengard blickt. Teiger nickt nur und stellt sich neben ihr hin: „Gut, aber halte dich daran, was ich dir bei gebracht habe., verstanden?“ Arana nickt und dreht sich zu Teiger. Sie umarmt ihn kurz und flüstert ihm: „Hab Dank, Freund. Danke für alles.“ Ohne weitere Worte trennen sich die beiden und gehen ihre eigenen Wege.
Die Umrisse einer Frau auf einem Wachturm in Vengard werden sichtbar, als der Vollmond davor auftaucht. Die Frau blickt vom Turm herunter und späht auf den Trainingsplatz: „Los ihr faulen Rekruten! Und ihr wollt dem König dienen?“ Arana erkennt diese Stimme. Und sie hasst diesen Mann, dem die Stimme gehört. Sie gehört dem Hauptmann aus Montera, jetzt Hauptmann in Vengard, dem Mann, der ihre Mutter ermordet hat. Ein kaltes Lächeln erscheint auf ihren Lippen und sie verschwindet von dem Ort.
Rauch steigt auf, als eine junge Frau ihren Schwarzen Rhobar raucht, ganz in weißem Leder gekleidet und mit einem weißen Umhang, der ihre Waffen verbergt, nicht aber die ihr Opfer sehen soll. Eine dunkle Gasse, in einer regnerischen Nacht ist der Ort und die Zeit die sie gewählt hat. Zwei Jahre hat sie in dieser Stadt als Putzfrau gearbeitet und sich Informationen über ihr Opfer beschafft. Ein seltsames unmelodisches Pfeifen ist plötzlich zu hören und ein Mann biegt um die Ecke in die Gasse ein. Als der Mann an ihr vorbeigeht, lässt sie ihr Rauchkraut herunter fallen und spricht den Hauptmann an: „Hey starker Mann. Willst du ein wenig Spaß haben?“ der leicht Angetrunkene dreht sich zu der Frau und lächelt, als er die Umrisse ihres unteren Gesichtes unter der Kapuze erkennen kann: „Ja klar! Komm doch her. Wie lautet dein Name denn, Süße?“ der Mann tritt näher und legt eine Hand um ihre Hüfte, genau an die Stelle wo sie keine Waffe trägt. Arana lächelt und antwortet dem Hauptmann,: „Mein Name? Er lautet Sysera.“ Der Hauptmann erschreckt vollkommen und und geht einige Schritte zurück, bis er mit dem Rücken an der Wand steht, den die junge Frau hat genau die selbe Stimme wie ihre Mutter und sieht auch aus wie sie: „Was? Wie kann das sein? Du bist doch... Tod!?“ Arana zieht ihre Kapuze zurück und öffnet ihren Mantel. Ihr Langschwert tritt hervor und sie geht auf den Mann zu. Das Langschwert zieht sie mit einer Hand aus der Scheide und mit der anderen Hand hält sie den Mund des Hauptmannes zu, der sich vor Schreck nicht mehr rühren kann: „Mein Name ist Arana Sysera Desleyra. Nach dem meine Mutter durch deine Hand gestorben ist, habe ich ihren Namen angenommen. Und ich werde nun mich in ihren Namen rächen!“ Die grünen Augen der Frau stechen vor Wut hervor. Genau wie das Langschwert, mit welchem sie in die Schulter des Mannes sticht. Nach dem ersten Stich zögert sie noch leicht, aber kurz darauf holt sie das Schwert aus der Wunde hervor und sticht in den Magen des Mannes quer hinein, so dass kein Heiler es mehr richten kann. Schwer blutend und tödlich verletzt lässt sie den Mann zurück und verschwindet in der regnerischen Nacht.
„Hey Weib! Du kennst das Gesetzt! Niemand darf raus bis wir den Mörder haben!“ Arana seufzt. Sie muss aus Vengard heraus, sonst würde sie noch hier drinnen sterben. Sie streift ihre Kapuze zurück und nickt den beiden Torwachen zu. Der Weg führt die angespannte Frau zurück auf den Marktplatz. Plötzlich wird es unruhig auf dem Marktplatz. Soldaten tauchen auf und einer von ihnen zeigt auf Arana: „Da ist sie! Sie hat ihn umgebracht!“ Arana weiß worum es geht und dreht sich um, ihr weißer Mantel schlägt in der Luft um, als sie sich umdreht und in die Richtung der Mauern läuft. Ein Soldat stellt sich ihr in den Weg und sie zückt ihr Langschwert hervor. Der Soldat auf der Treppe, die hoch zur Mauer führt, schlägt mit seinem Schwert von oben auf sie herab, doch sie pariert. Sie verlagert ihr Gewicht nach rechts, ihr Schwert führt sie nach links und lässt das Schwert an ihre Klinge abgleiten, wodurch der Soldat sein Gleichgewicht verliert und an Arana vorbei fliegt. „Und das ist ein Soldat?“ murmelt Arana verächtlich während sie an die Treppen hochgeht. An einem Seil angekommen wirft sie es über die Zinnen und klettert an diesem herunter. Sie ist schnell, doch nicht schnell genug. Schmerz durchzieht ihren Oberschenkel, als ein Pfeil ihn durchbohrt hat. Sie bricht zusammen und merkt, dass sie keine Chance mehr hat.
„Arana Sysera Desleyra. Das Gericht hat dich wegen einem hinterhältigen Mord an dem Hauptmann der Garde von Vengard, Eway Range, zu lebenslangem Aufenthalt in der Strafkolonie von Khorinis verurteilt. Möge dir Innos Gnädig sein, Weib und sterbe schnell.“ spricht ein Richter das Urteil aus, als Arana gefesselt auf die Fuhre gestellt wird: „Tja schade, dass ich dich nicht im Kerker besuchen dürfte.“ flüstert ein Soldat hinter ihr und greift ihr an die Brust. Die junge Frau lässt sich das nicht gefallen, beugt sich leicht nach vorne herüber und schnellt so schnell zurück, dass sie mit ihren Hinterkopf gegen das Gesicht des Soldaten knallt und er von der Wucht der Kopfnuss von der Plattform fällt und Arana schließlich in die Kolonie verfrachtet wird. Mit nicht mehr bekleidet als einem Leinenhemd und der weißen Lederhose, die noch immer das Loch und etwas Blut durch den Pfeil hat und eine paar dreckige alte Stiefel, fängt sie ihre Reise in der berüchtigten Strafkolonie von Khorinis an.
~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~- Ihr Weg in der Kolonie -~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~
Ihr Weg in der Kolonie war für sie genau wie ausserhalb der Kolonie. Sie hielt sich stets zurück im Schatten und ging nur selten unter die Leute. Nur war dieser Weg für sie Emotionaler. Nicht nur, dass sie ihren Vater kennen lernte, ihre Unschuld verlor und die Seiten der Laster kennen lernte. Nein sie wandte sich vorerst auch von ihrem bisherigem Leben als Spionin ab und fand ihren Weg zu dem Glauben von Adanos. Was aber für sie wohl das wichtigste war, was ihr in der Kolonie kennen lernte, war ihre Schwester. Sie half ihr in der Zeit, in der es ihr am schlechtesten ging, nachdem sie geschändet wurde, ihren Lebenswillen verlor und kurz vor dem Hungertod war, war ihre Schwester für sie da und teilte ihre Stärke mit ihr. Auch wenn sie nur Halbschwestern durch ihr Blut waren, sah Arana Kahira als vollständige Schwester an.
~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~- Ihr Weg nach der Kolonie -~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~
Arana sah hinauf in den blauen Himmel, als sie den Geruch von frischer Getreide am Marktplatz vernahm. Für einen Moment erinnerte sie sich an den Tag, an dem sie als kleines Mädchen im Getreidefeld mit ihrer Mutter spielen konnte. Doch lange hielt diese Erinnerung nicht an. Sie sah wieder hinunter und betrachtete den Händler welches das Geld für das Wasser verlangte:"Eine Frage noch... wo ist Ketbor Desleyra?" fragte sie, als sie das Gold überreichte und das Wasser entgegen nahm. Der Händler runzelte kurz die Stirn und betrachtete die junge Frau einen Moment:"Nun er ist vor Jahren abgehauen.... kurz nach dem Drama mit seiner Nichte... bei den Göttern... ich hoffe er hat das Mädchen damals nicht umgebracht, aber es war plötzlich weg..." Arana würde am liebsten Schmunzeln, als sie sich erinnert, wer der Händler war, doch konnte sie es nicht, wegen der Nacht, die er erwähnte. Es war der Mann, bei dem sie immer Äpfel und Bananen kaufen konnte, wenn ihre Mutter genug Gold zusammen hatte:"Dem Mädchen geht es gut.... Alasur... richtig?" Der Händler runzelte die Stirn, als Arana die braune Wollkapuze herunterzog und ihn anlächelte:"Bei den Göttern.... Mädchen... wo warste den all die Zeit?" Arana musste nun doch schmunzeln, sie konnte es sich nicht verkneifen:"Ich war auf Reisen... und bevor du fragst, ich werde auch nicht lange bleiben... ich muss meine Schwester.... eh.... Halbschwester und meinen Vater finden.... und Ketbor..." Alasur seufzte leise und sah kurz um sich, ehe er sich vorrüber beugte und flüsterte Arana nur kurz zu:"Dein... Ketbor... er wollte nach Mora Sul... er hatte zu viel Angst, dass man ihn wegen Mordes anzeigen könnte, weil man dich nicht fand und er in der Kolonie landen würde... versuch es da..." Arana lächelte ruhig und verneigte sich leicht vor dem Händler, ehe sie sich umdrehte und auf das Tor der Stadtmauern von Montera zuging um ihre Reise nach Varant zu vollführen...